Homepage ] Aktuelles ] Bahnfotos ] Streckenbeschreibungen ] Fahrpläne und Eisenbahn-Termine ] Weitere Informationen für Bahnreisende ] Eisenbahnforum ] Downloads ] Links ] Gästebuch ] Kontakt ]

Die Strecke Zwiesel-Bodenmais (KBS 907)

Die Strecke Zwiesel-Bodenmais ist die letzte in Niederbayern gebaute Bahnstrecke und eine der "neuesten" Nebenbahnen in Deutschland, die noch Personenverkehr haben. Pläne für diese Strecke gab es schon seit 1884. Jahrelang war man nicht einig, ob man die Strecke von Regen oder Zwiesel nach Bodenmais bauen sollte und wie man die Strecke weiterbauen sollte: nach Kötzting, Viechtach oder Gumpenried. 1910 einigte man sich auf Zwiesel-Bodenmais. Doch die Strecke war nicht rentabel, da Bodenmais nur 1371 Einwohner hatte und, weil es außer Glashütten nur wenig Industrie gab, nur 10000 t Güter im Jahr anfielen. Im 1. Weltkrieg sollten bei Bodenmais Schwefelerze gefördert und mit der Bahn, die von Kriegsgefangenen gebaut werden sollte, abtransportiert werden, aber das Projekt kam wieder nicht zustande.

Erst 1919 wurde der Bahnbau von Zwiesel aus als "ABM" begonnen. Es ging wegen der nicht ausgebildeten Notstandsarbeiter nur langsam voran und 1923 musste man die Arbeiten aus Geldmangel beenden. 1926 sagte die Regierung den Ländern Zuschüsse für den Bahnbau zu und die Firma Stöhr aus München übernahm den Bau. Die Gesamtbaukosten waren auf 3,221 Mio. RM gestiegen und die Rendite auf 79000 RM. Am 9.8.1928 fand die erste Probefahrt statt. Am 3.9.1928 wurde die Strecke eröffnet. Feierlichkeiten gab es nicht, nur Würstchen mit Kartoffelsalat. Der Weiterbau nach Kötzting wurde nicht realisiert, da die private Regentalbahn 1927 die nur wenige Kilometer entfernt Strecke Viechtach-Blaibach eröffnet hatte.

Große Gewinne erzielte die Strecke nie. Seit den 50er Jahren wurden Schienenbusse eingesetzt, die manchmal auch Güterwagen mitnahmen. In den 50ern gab es auch den Schi-Stra-Bus von Passau über Grafenau und Bodenmais nach Kötzting, der aber bald wieder eingestellt wurde. Ab den 70er Jahren drohte die DB, die Strecke stillzulegen, aber die Bodenmaiser waren für die Bahn. Ab 1980 kamen sogar Triebwagen der BR 601 als "Alpen-See-Express" von Hamburg nach Bodenmais. 1987 kaufte die Stadt Bodenmais das Bahnhofsgelände und errichtete ein neues "Bahnhofsgebäude", das als Rathaus und Touristen-Infostelle dient. 1993 übernahm die Regentalbahn AG den Betrieb und seit 1996 werden moderne Regioshuttles im Stundentakt eingesetzt. Das Zugangebot wird von Einheimischen und Touristen recht gut angenommen und um eine Stilllegung müssen wir uns keine Sorgen machen.